Unser spezielles HIV-Programm

Im Rahmen der HIV-Therapie bieten wir in unserem Programm alle Analysen nach nach den Leitlinien an: dass wir uns um das Immunsystem kümmern, die dazugehörigen Werte bestimmen, die Viruslast – das sind immer so Schlagwörter. Aber wir schauen auch danach, ob Patienten Probleme haben ihre Tabletten einzunehmen, ob sie Nebenwirkungen bei der Therapie haben. Es soll eine lange Therapie sein, möglichst ohne Komplikationen.

Wir bieten aber auch Dinge drumherum: z.B. Kommunikation mit der AIDS-Hilfe oder der Schwulen-Beratung. Wir vermitteln Plätze für eine Drogen- oder Psychotherapie. Wir schauen, dass alles im Rahmen des Arbeitsumfeldes, des psychosozialen Umfeldes glatt geht. Der Erkrankte kann auch mit allen anderen Dingen kommen, die jetzt auf dem ersten Blick nichts mit HIV zu tun haben, aber die eben einfach wichtig sind.

Eins zu eins in der HIV-Therapie

„Eins zu Eins Betreuung“ ist uns sehr wichtig bei der HIV-Therapie, weil man eine sehr persönliche Verbindung zu seinem Arzt aufbaut, bzw. der Arzt zu seinem Patienten. Durch ständigen Arztwechsel, wo man ja immer wieder seine Geschichte erzählen muss, vertraut der Patient dem Arzt irgendwann nicht mehr. Daher ist es für uns absolut essentiell, dass wir jeden Patienten „eins zu eins“ sehen. Wenn´s mal eine kleine Sache ist, kann der Patient natürlich auch vom Arzt/Ärztin in Weiterbildung gesehen werden.

HIV-Patienten in unserer Praxis

HIV-Patienten kommen in unsere Praxis, weil sie die persönliche Betreuung sehr schätzen. Sie treffen hier immer auf mich, sie können sich mit jedem Problem an uns wenden, egal was es ist.
Wir sind vorurteilsfrei, begleite einfach nur und umso mehr wir über jemanden wissen – welche Drogen er nimmt, welche Geschlechtskrankheiten er hat, was er auf der Arbeit macht, welche psychischen Probleme er hat, ob er mit der Tabletteneinnahme nicht klar kommt – egal welche Frage, wir beantworten sie und versuchen mit dem Patienten zusammen eine langjährige Betreuung aufzubauen.

HIV- Therapie & Sexualverhalten

HIV und Geschlechtsverkehr ist ein wichtiges Thema für den HIV-Patienten, weil er sich zumeist über „ungeschützten Geschlechtsverkehr“ angesteckt hat. Um zukünftig safer Sex auch ohne Kondom mit Verantwortung und ohne schlechtes Gewissen zu machen ……

.... stellen sich manche Fragen:

In diesem Zusammenhang hat der HIV-Patient unter Umständen einfach auch häufiger andere sexuelle Infektionen. Es ist wichtig darüber zu reden, man muss es wissen, man muss auch Informationen weitergeben. Der Patient muss immer das Gefühl haben, egal mit welchem Symptom er zu mir kommt, wir reden offen darüber und therapieren es.

Damit bleibt meine Message für die Leute:
„Kommt mit allem was ihr habt.“

Lücken in der HIV-Therapie

Was uns oft bei anderen Programmen gefehlt hat ist, dass beim HIV-Patienten nur dessen Werte angeschaut werden. Das Gesamtpaket hat uns gefehlt. Ein Gesamtkonzept HIV.

Das machen wir jetzt in der Praxis anderes – wir setzen die Patienten auf das Fahrradergometer, um zu schauen, ob das Herz in Ordnung ist. Wir machen regelmäßige Lungenfunktionstests, wir schauen mit spezieller Technik, ob der Augenhintergrund in Ordnung ist. Der jährliche Organ-Check mittels Ultraschall gehört da zu, da viele Medikamente über die Leber und Niere ausgeschieden werden. 

Da für uns die Körperzusammensetzung unserer HIV-Patienten wichtig ist, bieten wir diese Untersuchung (Inbody 970) kostenfrei euch 1x pro Quartal an. Hierbei werden über 70ig verschiedene Werte erhoben.

Wir entwickeln daraus ein individuelles Gesamtkonzept, damit wirklich der Patient über lange Jahre als Ganzes wahrgenommen wird und dass wir auch die ganzen Kollateral-Schäden – durch Rauchen, schlechte Ernährung, wenig Sport – entdecken und eine Antwort dafür haben –  und wir direkt für den Patienten ein individuelles Programm zusammenstellen.

Hepatitis C und Hepatitis B

Herr Dr. Ochlast ist Mitglied der Deutschen Leberstiftung e.V. und der Europäischen Vereinigung zur Studie der Leber (EASL).
In der Betreuung unserer Patienten legen wir besonderen Wert auf die individuelle psychosoziale Betreuung. Vor, während und nach der Therapie werden Sie durch unseren Sozialarbeiter/Sozialpädagogen Michael Pesendorfer begleitet. 
Jede einzelne Therapie planen wir sorgfältig in Zusammenarbeit mit dem Chefarzt Prof. Dr. med. Ulrich Böcker, M.A., FEBG, Klinik für Gastroenterologie und Diabetologie, Vivantes Klinikum Neuköln. Hierbei spielt eine HIV-Infektion keine Rolle. 

Seit Anfang 2015 stehen uns im Bereich der Hepatitis C einige neue Medikamente zur Verfügung, um den Patienten Interferon-frei von der Infektion zu heilen. Die Heilungschancen liegen hierbei im 90-100%-Bereich.

Für alle Patienten ohne Vorbehandlung mit den moderneren Medikamenten und ohne Zirrhose lässt sich die Therapie auf 8 Wochen begrenzen. Hierbei spielt eine HIV-Infektion keine Rolle.  

Die moderne DAA-Therapie (Direkt antivirales Agens)

Die DAA-Therapie ist eine Interferon-freie Therapien, bestehend aus der Kombination der unten genannten Präparate. Die Kombination mit Ribavirin ist teilweise noch notwendig. Ein großer Vorteil dieser Therapiekombinationen ist das deutlich geringere Nebenwirkungsprofil und die Möglichkeit, diese Therapien auch einzusetzen, wenn Kontraindikationen für Interferon bestehen. Durch die 2er oder 3er-Kombination von verschiedenen Wirkstoffklassen kann sogar auf Ribavirin verzichtet werden, da dieses Medikament für die schlechte körperliche Kondition und Blutarmut verantwortlich ist.

Hepatitis C Wirkprinzipien

DAA-Therapien - ihre einzelnen Wirkstoffklassen

I. Proteasehemmer (Wortendung auf „-previr“)

Diese Medikamente stehen uns mit der 1. Generation bereits seit einigen Jahren zur Verfügung (Boceprivir und Telaprivir). Die Medikamente der 1. Generation werden mittlerweile nicht mehr als 1st Line Therapie von den medizinischen Fachgesellschaften empfohlen. 2. Generation-„-„previrs“ also eine Weiterentwicklung der uns bisher schon zur Verfügung stehenden Medikamente, sie zeichnen sich durch ein deutlich besseres Wirkprofil aus (Heilungsraten zwischen 90 und 100%). Hierbei sind keine nennenswerten Nebenwirkungen zu verzeichnen.

Derzeit steht uns in Deutschland offiziell das Glecaprevir (Maviret® in Kombination mit Pribrentasvir), Voxilaprevir (Vosevi® in Kombination mit Ledipasvir / Velpatasvir)und Grazeprevir (Zepatier® – in Kombination mit Elbasvir) zur Verfügung.

II. Polymerasehemmer (Wortendung auf „-buvir“)

Diese Medikamente blockieren die RNA-Polymerase des Hepatitis C-Virus und verhindern dadurch das „Kopieren“ der Hepatitis C-RNA. Die „-buvirs“ sind ein guter Kombinationspartner in der Interferon-freien Therapie. Sie wirken auf alle Hepatitis C Genotypen.

Derzeit steht uns in Deutschland offiziell das Sofosbuvir (Sovaldi®, in Harvoni®, in Epclusa®) zur Verfügung.

III. NS5a Inhibitoren (Wortendung auf  „-asvir“)

Diese Medikamente greifen ebenfalls in das „Kopieren“ der Hepatitis C-RNA ein. Sie zeichnen sich durch eine hohe Wirksamkeit und wenige Nebenwirkungen aus. Die „-asvirs“ sind gute Kombinationspartner in der Interferon-freien Therapie.

Derzeit steht uns in Deutschland offiziell das Pibrentasvir (Maviret®– in Kombination mit Glecaprevir), Ledipasvir  (Harvoni®– in Kombination mit Sofosbuvir), Velpatasvir (Epclusa®- in Kombination mit Sofosbuvir, Vosevi®, in Kombination mit Sofosbuvir /Voxilaprevir)  und Elbasvir (Zepatier® – in Kombination mit Grazoprevir)

Sexuell übertragbare Erkrankungen

Unsere Praxis bietet die Diagnostik und Behandlung symptomatischer sexuell übertragbarer Infektionen an (STI)

Sollten Symptome einer STI bestehen wie Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen, Schleim- / Blutauflagerung beim Stuhlgang, komm bitte direkt in die Akutsprechstunde zwischen 9 – 11 Uhr. 

Die Patient*innnen mit einer privat Krankenversicherung bitten wir, vorher mit Ihrer Krankenkasse abzuklären, welche Kosten übernommen werden (eventuelle Eigenbeteiligungen abklären und Selbstbehalte). Wir berechnen euch als Praxis die ärztlichen Leistungen und Basis-Laborleistungen nach der Gebührenordnung  für  Ärzte (GOÄ) ab. Zusätzlich erhaltet ihr direkt eine GOÄ-Rechnung über das Spezial-Labor von unserem Labor, der Ansprechpartner hierfür ist das Labor.

PrEP Clinic Berlin

Play Safe - and book your PrEP appointment today - be protected

meet our doctors and get your PrEP prescription. 

Check dein Risiko - Wer bekommt PrEP?

FAQ

Bevor du einen Termin in unserer Praxis machst, um dich weiter über PrEP zu informieren, lies bitte die von uns zusammengestellten meist gestellten Fragen und deren Antworten unten durch.

Vereinbare einen Termin bei unseren Ärzt*innen, du erhältst direkt ein PrEP Rezept.

 

PrEP ist die Abkürzung für Präexpositionsprophylaxe und ist ein Schutz vor Ansteckung durch Medikamente vor dem Sex mit HIV. Die PrEP besteht aus den beiden Wirkstoffen Tenofovir (TDF) und Emtricitabine (FTC). Dieses Medikament ist das einzige nachgewiesenermaßen wirksame Medikament zur PrEP. Es ist in Deutschland als Original verfügbar aber auch als Generikum. 

Nicht zu verwechseln ist PrEP mit PEP (Postexpositionsprophylaxe). Bei der PEP nimmt man nach einem HIV-Risiko Medikamente ein, um eine Infektion noch zu verhindern. 


Das PrEP-Medikament enthält zwei Wirkstoffe, welche die Vermehrung in den Körperzellen hindern. Gelangt das Virus beim Sex ohne Kondom in die Zellen von Schleimhäute oder des Immunsystems, kann es sich dort nicht vermehren. Auf diese Weise kann eine Infektion verhindert werden, man bleibt – obwohl schon einzelne Körperzellen infiziert wurden negativ.

Die Wirksamkeit ist in Studien mit schwulen Männern, die ein besonders hohes HIV-Risiko haben, belegt. Gemeint sind Männer, die häufig Sex haben und denen es schwerfällt, Kondome zu verwenden. Die PrEP könnte auch bei heterosexuellen Männern oder Frauen funktionieren. Die bisherigen Studien liefern hier aber keine so überzeugenden Erfolgsdaten. Oft scheiterte der Schutz daran, dass die Teilnehmenden die PrEP nicht regelmäßig einnahmen.

2015 belegten die „Ipergay“ und „PROUD“-Studien bei schwulen Männern eine Senkung des Übertragungsrisikos von 86 Prozent. Insgesamt liegt der Schutz über 90%. Das heißt: In der Gruppe der Männer, die die PrEP einnahmen, gab es nur gut ein Zehntel der Infektionen, die es sonst ohne PREP gäbe. Die PrEP hat somit eine ähnlich gute Schutzwirkung gegen HIV wie Kondome. Entscheidend für die Wirksamkeit ist die regelmäßige Einnahme. Wer Schwierigkeiten mit einer disziplinierten Tabletteneinnahme hat, für den ist die PrEP keine geeignete Methode.

PrEP ist in Deutschland zur dauerhaften PrEP zugelassen, d.h. man nimmt täglich eine Tablette ein.

In einer Untersuchung (IPERGAY) wurde die sogenannte intermittierende PrEP untersucht. Bei dieser anlassbezogenen PrEP nimmt man zwei Tabletten am Tag bzw. spätestens zwei Stunden vor dem Sex ein gefolgt von jeweils einer Tablette am ersten und zweiten Tag nach dem Risikokontakt. In der Studie war die Wirksamkeit der anlassbezogenen PrEP ähnlich gut wie bei dauerhafter PrEP. Dies gilt jedoch wissenschaftlich als noch nicht zweifelsfrei erwiesen und ist in Deutschland NICHT zugelassen. 

Die meisten Menschen vertragen PrEP gut und spüren keine oder kaum Nebenwirkungen. Manche User klagen über Übelkeit, Durchfall, Kopf-, Bauch- und Gelenkschmerzen sowie Müdigkeit oder Schlafstörungen. Die dauerhafte Einnahme von PrEP kann die Leistungsfähigkeit der Niere im sehr unwahrscheinlichen Fall vermindern. Normalerweise bildet sich diese Funktionseinschränkung nach Absetzen von PrEP zurück. Für Gesunde stellt das kein relevantes Problem dar, aber wer kennt schon die Leistungsfähigkeit seiner Niere? Daher muss man vor dem Start der PrEP und dann alle 3 Monate die Nierenfunktion überprüfen. Wer an einer Erkrankung der Niere leidet, sollte keine PrEP einnehmen.

Du erhällst sofort PrEP von uns, auch wenn du in den letzen 4 Wochen kondomlosen Sex (Ficken, Fisten) oder andere risikoreichen Situationen hattest (z.B. Chemsex). Um dich möglichst gut abzusichern, wiederholen wir 4 Wochen später den HIV Test, um eine HIV Infektion auszuschließen, die zu Beginn der PrEP nicht nachweisbar war (das diagnostische Fenster beginnt erst nach 4 Wochen).

Nein. Gegen Syphilis, Tripper, Chlamydien und Hepatitis C bietet die PrEP keinen Schutz. Es kann zu vermehrten STI bei dir kommen, das Risiko sich mit Hepatitis C anzustecken steigt an.

Wenn die PrEP nicht richtig eigenommen wird, kann es zu einer HIV-Infektion kommen. Wird die Infektion dann nicht schnell festgestellt, kann HIV gegen PrEP resistent (unempfindlich) werden. Das Medikament kann dann zur Behandlung der HIV-Infektion nicht mehr eingesetzt werden. Wichtig ist daher, unmittelbar vor dem Start der PrEP sowie im weiteren Verlauf mindestens alle 3 Monate einen HIV-Test durchführen zu lasse.

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